An ausgewählten Orten in Hoppstädten und Schmißberg werden jeweils drei Korbiansapfelbäume im Gedenken an die Opfer der NS-Zeit gepflanzt. Auf einer Tafel, die vor den Bäumen angebracht wird, sind historische Fakten der jeweiligen Gemeinde und über Pfarrer Korbinian Aigner zu lesen.
Kurzfassung in einfacher Sprache:
Das Projekt “Korbinians Apfel” ist eine besondere Art, an die Opfer der NS-Zeit zu erinnern. In Hoppstädten und Schmißberg werden jeweils drei Apfelbäume gepflanzt. Vor den Bäumen gibt es eine Tafel. Auf der Tafel stehen wichtige Informationen über die Gemeinde und Pfarrer Korbinian Aigner.
Der Obst- und Gartenbauverein Hoppstädten-Weiersbach e.V. führt das Projekt durch. Sie arbeiten zusammen mit der Gemeinde Schmißberg. Es ist wichtig, an die NS-Zeit zu erinnern und darüber zu sprechen. Das ist besonders wichtig für junge Leute. Sie sind die Zukunft unserer Demokratie. Viele kleine Gemeinden haben oft nicht über die Ereignisse zwischen 1930 und 1945 gesprochen. Das gilt auch für Dörfer an der oberen Nahe.
Pfarrer Korbinian Aigner wurde von den Nazis verfolgt. Während er im KZ Dachau war, züchtete er eine Apfelsorte. Diese Apfelsorte trägt jetzt seinen Namen. Der Verein und die Gemeinde Schmißberg wollen mit dem Projekt helfen, die NS-Geschichte zu verarbeiten. Sie wollen die Bürger:innen für die Themen und Ereignisse in ihren Dörfern sensibilisieren. Die sechs Apfelbäume sind lebendige Denkmäler. Sie wachsen, gedeihen und tragen Früchte. Sie sind ein Symbol für Erneuerung und eine lebendige demokratische Zukunft.
Es gibt auch eine Wanderung zur Eröffnung des Wanderwegs. Mit der Pflanzung der Korbinians-Apfelbäume in Schmißberg unterstützen wir eine besondere Art des Gedenkens an Pfarrer Korbinian Aigner. Die Station liegt am Wanderweg.
Projektträger
Obst- und Gartenbauverein Hoppstädten-Weiersbach e.V.
Im Bleiderdingen 3
55758 Hoppstädten-Weiersbach
in Kooperation mit der Gemeinde Schmißberg
Erinnern und Gedenken sind wichtige Elemente bei der historischen Aufarbeitung der NS-Zeit. Die Vergangenheit muss thematisiert und verarbeitet werden. Das betrifft insbesondere Jugendliche als Zielgruppe und zukünftige Garanten unserer Demokratie und das besonders viele kleine Gemeinden, in denen die Ereignisse zwischen 1930 und 1945 oftmals unerwähnt sind. Das betrifft auch Dörfern an der oberen Nahe.
An ausgewählten Orten in Hoppstädten und Schmißberg sollen jeweils drei Korbians-Apfelbäume im Gedenken an die Opfer der NS-Zeit gepflanzt werden. Auf einer Tafel, die vor den Bäumen angebracht ist, sind historische Fakten der jeweiligen Gemeinde, allgemeine oder zu Pfarrer Korbinian Aigner zu lesen.
Korbinian Aigner wurde von den Nazis verfolgt und züchtete während seiner Zeit im KZ – Dachau die nach ihm benannte Apfelsorte.
Der Verein und die Gemeinde Schmißberg möchten mit dem Projekt einen Beitrag zur Bewältigung der NS-Geschichte leisten und Bürger:innen für Themen und Ereignisse in den jeweiligen Dörfern sensibilsieren. Die 6 Apfelbäume fungieren als lebendige Denkmäler, die wachsen, gedeihen und Früchte tragen. In diesem Sinne sind sie ein Symbol für Erneuerung und eine lebendige demokratische Zukunft.
Wanderung anläßlich der Eröffnung des Wanderwegs
Mit der Pflanzung der Korbinians-Apfelbäume in Schmißberg unterstützen wir als Partnerschaft für Demokratie im Nationalparklandkreis Birkenfeld eine etwas andere Form des Gedenkens an den Pfarrer Korbinian Aigner.
Die Station liegt am neuen audiogestützten Wanderweg rund um Schmißberg, in der Nähe der Storchenvoliere. Tafeln und eine über einen QR-Code aufrufbare Audiodatei neben den Bäumen informieren über die Machtübernahme der Nationalsozialisten und die Abschaffung der Demokratie am Beispiel der Ortsgemeinde Schmißberg.
Der scheidende Ortsbürgermeister der Gemeinde Schmißberg, Rudi Weber bedankte sich im Namen des Obst- und Gartenbauvereins Hoppstädten-Weiersbach e.V. für die Unterstützung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ durch die Partnerschaft und die vielen ehrenamtlichen Helfer, die das Projekt ermöglichten.
Insbesondere ging Weber in seiner Rede auf Pfarrer Korbinian Aigner ein, der privat und in seinen Predigten eindeutig Stellung gegen den Nationalsozialismus bezog, nachdem er 1923 auf einer Veranstaltung der NSDAP eine Rede von Adolf Hitler hörte. Nach Geldstrafen und Strafversetzung wurde er 1939 inhaftiert und nach seiner Entlassung 1941 in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Nachdem er fast im Konzentrationslager Sachsenhausen an einer Lungenentzündung starb, in das er nach kurzer Zeit verlegt wurde, kam er erneut nach Dachau und wurde im Priesterblock untergebracht. Während der Zwangsarbeit in der Landwirtschaft pflanzte er Apfelbäume. Seine Züchtungen erhielten die Namen KZ-1 bis KZ-4. Die heute als Korbinians-Äpfel trugen damals den Namen KZ-3.
Begleitet wurde die Eröffnungswanderung durch die Theatergruppe Birkenfeld, die an den Stationen im Ort, an der ehemaligen Schule und an der Richtstätte auf dem Krausberg Menschen und Geschichten wieder lebendig werden ließ.
Weitere Informationen zum Audiogestützten Wanderweg Schmißberg „Schmißberger Geschichte/n“ finden sich auf der Internetseite:
https://www.schmissberg.de/schmissberger-audiowanderweg-geschichte-und-geschichten/