Am Freitag, 27. Januar 2023, findet um 8.30 Uhr eine Schulveranstaltung und um 19 Uhr die öffentliche Gedenkveranstaltung in der Messe Idar-Oberstein in Kooperation mit der Stadt Idar-Oberstein statt.
Projektträger
Schalom- Begegnung mit dem Judentum e.V.
Junkerrech 34
55743 Idar-Oberstein
Bericht
Über 150 Besucher:innen konnte der Verein Schalom e.V. gestern Abend nach 200 Schüler:innen am Morgen bei der Gedenkveranstaltung in der Messe Idar-Oberstein in Kooperation mit der Stadt Idar-Oberstein begrüßen.
Nach dem Grußwort des OB Frank Frühauf und den Ausführungen des Vereinsvorsitzenden Axel Redmer beeindruckten Marianne Blum und Thomas Linke mit ihrer Bühnenpräsenz und dem Programm Annes Kampf – Anne Frank vs. Adolf Hitler.
Der Wechsel zwischen Lesungen aus dem Tagebuch von Anne Frank und den Passagen aus „Mein Kampf“ zog die Anwesenden in ihren Bann. Hier der Hass und offener Rassismus – dort die Hoffnung an die baldige Rettung, die trotz Verfolgung und dem Leben in engem Versteck durch die junge Anne Frank ihrem Tagebuch anvertraut wurde. Marianne Blum ergänzt das Programm mit ihrer klaren Stimme, mit der sie von leisesten Passagen bis zum überpräsenten Gesang teils ohne Lautsprecherunterstützung brillierte.
Im Anschluss an die Vorstellung erzählten einige Zuschauer:innen aus ihrem persönlichen Umfeld, über ihre Eltern und Großeltern und deren Geschichte in der NS-Zeit. Eine insgesamt sehr ergreifende Vorstellung.
Wir sind sehr dankbar als Partnerschaft für Demokratie diese hochwertige und wertvolle Veranstaltung im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben“ unterstützen zu dürfen.
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus richten der Verein Schalom und die Stadt Idar-Oberstein eine Gedenkveranstaltung aus. Im Mittelpunkt steht diesmal das Theaterstück/ die Lesung:
„Annes Kampf“ : Anne Frank vs. Adolf Hitler
Adolf Hitler wusste von Anne Frank nichts, sie von ihm sehr wohl. Hitlers „Kampf“ ist es, der die Geschichte der Anne Frank zeugt und beendet. Ende Februar, Anfang März 1945 stirbt sie im KZ Bergen-Belsen. Geblieben ist ihr Tagebuch.
In einer Zeit, in der die Rechten wiedererstarken, ist es wichtig, den Kampf des kleinen Tagebuchs gegen den großen Diktator aufzuzeigen, um so einmal mehr ein Gespür und Gehör für die Feinheiten von Geschichte zu entwickeln.
Geschichte besteht immer aus Geschichten.
Und Geschichten bestehen aus Schicksalen.
Die Kabarettistin und Sängerin MARIANNE BLUM und der Schauspieler THOMAS LINKE garantieren einen Abend, der nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam ist, so wie auch Anne Franks Text nicht nur traurig, sondern auch leidenschaftlich und humorvoll und Hitlers Machwerk nicht nur beängstigend, sondern stellenweise geradezu unfreiwillig komisch ist.
Mit Respekt und Feingefühl nähern sich die beiden Künstler den Büchern und präsentieren sie so gekonnt und packend, dass dem Zuschauer die historische Realität lebendig und gleichzeitig der Bezug zur Gegenwart erschreckend offensichtlich wird.
Die Lesung wird musikalisch durch authentische jiddische Lieder (entstanden z.T. im Ghetto oder im Arbeitslager), deutsche Schlager, Gassenhauer und Durchhaltelieder aus der Zeit ergänzt, die von MARIANNE BLUM live gesungen werden. Sie fügen dem Stück nicht nur den authentischen Sound der Zeit bei, sie holen auch auf eindrückliche Weise die Gesamtheit der Verfolgten auf die Bühne, für die Anne Frank ein prominentes Beispiel ist.